Elektromobilität

Baden-Württemberg baut Förderung der Elektromobilität aus

Ein flächendeckendes Netz von Ladesäulen im Land ist ein Ziel der neuen „Landesinitiative Elektromobilität III“. Sie soll Baden-Württemberg in Deutschland zur Leitregion für E-Mobilität machen.

Die Landesregierung weitet die Förderung der Elektromobilität in Baden-Württemberg deutlich aus. Das Kabinett beschloss am Dienstag (20. Juni 2017) die „Landesinitiative Elektromobilität III – Marktwachstum Elektromobilität BW“. Mit ihr werden die Aktivitäten aus den beiden vorangegangenen Landesinitiativen Elektromobilität I und II fortgeführt und ausgebaut. Ziel ist es, dass Baden-Württemberg innerhalb Deutschlands zum Zentrum der Entwicklung und Produktion sowie zum Leitmarkt im Bereich der E-Mobilität wird.

Land muss bei neuen, umweltschonenden Antriebstechniken führende Position einnehmen

„Der Mobilitätssektor und insbesondere die Automobilbranche befinden sich in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess mit weitreichenden Folgen für die gesamte Wirtschaft des Landes und für viele zehntausend Arbeitsplätze. Wir haben daher mit der Automobilwirtschaft den Schulterschluss gesucht und begleiten diesen Transformationsprozess mit dem Ziel, dass Baden-Württemberg als technologische Innovationsregion bei der Entwicklung klima- und umweltverträglicher Antriebsformen an der Spitze steht“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Dabei komme den baden-württembergischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen eine zentrale Rolle zu. „Unsere Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind schon heute führend bei der Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung im Fahrzeugbau und werden daher substanzielle Beiträge zur Entwicklung der nächsten Generation der Elektromobilität liefern“, so Kretschmann.

Ladeinfrastruktur und E-Mobilitätsförderung notwendiger Teil der Verkehrswende

„Die Verkehrswende ist ein wichtiger und notwendiger Bestandteil der Energiewende. Nur wenn der Einstieg in eine emissionsfreie Mobilität gelingt, sind auch die Klimaziele von Paris erreichbar. Deshalb baut das Land die Förderung der Elektromobilität und der dazu notwendigen Ladeinfrastruktur weiter aus“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann.

Mittelstand bei Entwicklung und Produktion der Technologien kommender Fahrzeuggenerationen und Mobilitätslösungen unterstützen

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut sagte: „Unser Selbstverständnis und unser innovations- und arbeitsmarktpolitisches Ziel als Industriestandort muss es sein, Baden-Württembergs führende Rolle im Bereich Mobilität auch in Zukunft zu erhalten.“ Entsprechende Initiativen im Bereich neuer Mobilität müssten sich schnell und effizient in der Wertschöpfungslandschaft Baden-Württembergs niederschlagen. „Unser Ansatz ist es daher, mit verschiedenen Bausteinen insbesondere den Mittelstand in Baden-Württemberg gezielt dabei zu unterstützen, bei der Entwicklung und Produktion der Technologien kommender Fahrzeuggenerationen und Mobilitätslösungen nicht nur mitzuwirken, sondern an führender Stelle zu agieren. Vor allem den mittelständischen Zuliefererunternehmen wollen wir beim bevorstehenden Wandel mit unserer Initiative eine Hilfestellung bieten“, so die Wirtschaftsministerin.

Die vom Kabinett beschlossene Initiative für ein effektives Marktwachstum der E-Mobilität gilt für die Jahre 2017 bis 2021. Sie wirkt komplementär zur Bundesförderung und umfasst ein Volumen von insgesamt 43,5 Millionen Euro. Davon sind 25 Millionen Euro für Initiativen des Verkehrsministeriums, 15 Millionen Euro für Aktivitäten des Wirtschaftsministeriums sowie 3,5 Millionen Euro im Bereich des Wissenschaftsministeriums vorgesehen. Acht Millionen Euro davon sollen noch in 2017 investiert werden.

Strategischer Ansatz für flächendeckende öffentlich-zugängliche Stromladeinfrastruktur

„Das Verkehrsministerium verfolgt einen strategischen Ansatz beim Aufbau einer flächendeckenden öffentlich-zugänglichen Stromladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge“, so der Verkehrsminister. Es gehe um den Aufbau von 2.000 Ladesäulen landesweit, damit künftig im Umkreis von zehn Kilometern stets eine Lademöglichkeit erreichbar sein wird. „Zudem werden ausgewählte Fahrzeugflotten und innovative Vorhaben der E-Mobilität gefördert“, sagte Hermann. Die Förderung von Elektro-, Hybrid- und Brennstoffzellenbussen sowie von Elektro-, Plug-In-Hybrid- und Brennstoffzellen-Taxis werde fortgesetzt. Auch Carsharing- und Fahrschulfahrzeuge sollen gefördert werden. Im Zuge der schnellen technologischen Entwicklung können sukzessive weitere geeignete Flotten identifiziert und gegebenenfalls in die Förderung aufgenommen werden. „Gemeinnützige Institutionen, insbesondere Pflege- und Sozialdienste, unterhalten bedeutende Fahrzeugflotten und sollen ebenfalls eine Förderung erhalten“, betonte der Verkehrsminister. „In Umweltzonen ist es besonders wichtig, konventionelle Fahrzeuge durch saubere Antriebe zu ersetzen. Das schließt insbesondere die Citylogistik, Kurier-Express-Paket-Dienste, Lieferdienste und die Einzelhandelslogistik ein.“

„Nach dem heutigen Beschluss des Ministerrats ist der Weg frei für die finale Ausgestaltung der Förderkriterien, die somit zeitnah auf der Homepage des Verkehrsministeriums veröffentlicht werden können“, kündigte Hermann an. Die Möglichkeit, für neue Fördertatbestände Anträge einzureichen, werde mit der Veröffentlichung der Förderkriterien einhergehen. Die bisherigen Förderungen bleiben gültig.

Mittelstand verstärkt in Entwicklung und Produktion neuer Mobilitätslösungen einbeziehen

Die Aktivitäten des Wirtschaftsministeriums innerhalb der Landesinitiative konzentrieren sich auf eine „Mittelstandsoffensive Mobilität“, den Ausbau wirtschaftsnaher Forschungsinfrastruktur im Bereich Elektromobilität sowie die Finanzierung von Pilotvorhaben zur elektromobilen Logistik.

Die „Mittelstandsoffensive Mobilität“ zielt mit einem Fünf-Punkte-Plan darauf, den Mittelstand als größten Arbeitgeber im Land verstärkt in Entwicklung und Produktion neuer Mobilitätslösungen einzubeziehen. Dazu gehört unter anderem die Ausgabe neuer Fördergutscheine „Automotive und Elektromobilität“. „Diese basieren auf den überaus erfolgreichen Innovationsgutscheinen des Wirtschaftsministeriums und sollen einzelbetriebliche Technologie- und Prozessinnovationen des Mittelstands auslösen“, so die Wirtschaftsministerin. Zudem solle ein neues Technologietransferprogramm „Innovative Mobilitätstechnologien“ die gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeit von kleinen und mittleren Unternehmen und Forschungseinrichtungen befördern. Weitere Bestandteile der Offensive sind die Intensivierung von Netzwerk- und Gründungsaktivitäten im Bereich neuer Mobilität, die Förderung internationaler Kooperation und Präsentation sowie der Ausbau beruflicher Ausbildung und damit der Fachkräftesicherung im Themenfeld Mobilität.

„Mit den Investitionen in die wirtschaftsnahe Forschungsinfrastruktur unterstützt das Wirtschaftsministerium den Auf- und Ausbau von Forschungsproduktions- beziehungsweise Pilotlinien, um eine spätere Großserienfertigung in Baden-Württemberg umsetzen zu können“, so Hoffmeister-Kraut.

Starke Wachstumsraten des eCommerce sowie immer individueller werdende Kundenwünsche und eine stark schwankende Nachfrage nach logistischen Leistungen sind der Hintergrund für die geplanten Pilotvorhaben zur elektromobilen Logistik. „Die genannten Entwicklungen erfordern neue Logistiksysteme mit innovativen technologischen Lösungen und neuen Fahrzeugkonzepten sowie einer Vernetzung von Güter- und Informationsflüssen. Wir unterstützen deshalb den Einsatz von elektrisch betriebenen Fahrzeugen für die Logistik unter realistischen Bedingungen in Klein- und Mittelstädten“, kündigte die Wirtschaftsministerin an. Anknüpfend hieran fördere das Wirtschaftsministerium zudem die Forschung an – bisher nicht existierenden – Plattformen, die die Verknüpfung des Einsatzes von Elektrofahrzeugen mit in Echtzeit planbaren Reiseketten ermöglichen sollen.

Baden-Württemberg baut Förderung der Elektromobilität in den Jahren 2017 bis 2021 aus (PDF)

Mediathek: Bilder zum Herunterladen

Meldung: Staatsministerium setzt auf alternative Antriebe

Weitere Meldungen

  • Hochschulen

Werbekampagne für MINT-Studierende startet

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Zwölf Projekte für bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

InnovationCamp künftig an drei Standorten

Enforcement Trailer der Polizei Baden-Württemberg zur Geschwindigkeitskontrolle.
  • Verkehrssicherheit

Bilanz der Geschwindigkeits­kontrollwoche

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Europawahl

34 Parteien zur Europawahl zugelassen

Ministerin besucht Hannover Messe 2024
  • Industrie

Hoffmeister-Kraut besucht Hannover Messe

Eröffnungsfeier Animated Week Stuttgart
  • Kunst und Kultur

Erste „Stuttgart Animated Week“ eröffnet

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Wirtschaftsentwicklung im Ländlichen Raum

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Deutscher Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 2024
  • Kunst und Kultur

Deutscher Pavillon auf der Biennale Venedig eröffnet

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

Porträtbild von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Reise mit Handwerksdelegation nach Polen

Polizist des Polizeipräsidiums Freiburg auf Streife.
  • Sicherheit

Aktionstag zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum

Über einem Modell eines Konferenzraums steht der Text „Popup Labor Baden-Württemberg – Machen Sie mit!“
  • Innovation

„Popup Labor BW“ in Neresheim und Heidenheim

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

// //