3 Fragen an...

Auch im Alter selbstbestimmt und aktiv leben

Sozialministerin Katrin Altpeter

Das Bild vom Alter als eine Lebensphase der Sorgen und Hilfsbedürftigkeit entspricht vielfach nicht mehr der Realität. Die Menschen sind heute länger gesund und aktiv. Wir haben mit Sozialministerin Altpeter darüber gesprochen, wie die Landesrergierung auf verschiedenen Feldern dafür sorgt, dass Menschen auch im Alter selbstbestimmt und aktiv leben können.

Sie wollen mit dem Kompass Seniorenpolitik in der Politik einen Perspektivwechsel für ältere Menschen herbeiführen. Was muss man sich darunter vorstellen?

Katrin Altpeter: Bisher verstehen viele Menschen Alter vorwiegend als eine Lebensphase der Sorgen und Hilfebedürftigkeit. Dieses Bild entspricht aber vielfach nicht mehr der Realität. Ältere Menschen sind heute oft viel länger gesund und aktiv als früher und wollen auch im Alter selbstbestimmt leben und aktiv an der Gesellschaft teilhaben. Um ihnen das zu ermöglichen, ist der erste Schritt, den Blick nicht auf Defizite und Abbau zu richten, sondern an die Stärken und Ressourcen älterer Menschen anzuknüpfen. Darum geht es uns mit dem Kompass Seniorenpolitik.

Wir wollen ältere Menschen dabei unterstützen, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in die Gesellschaft einzubringen. Denn wir sind davon überzeugt, dass der Gewinn an Lebenszeit eine Chance für den Einzelnen und eine Chance für die ganze Gesellschaft ist. Deshalb haben wir uns gemeinsam mit Seniorenräten, Kommunen, der Freien Wohlfahrtspflege, Interessenvertretungen älterer Menschen mit Migrationshintergrund und anderen Ministerien zusammengesetzt und überlegt, wie wir ältere Menschen unterstützen können. Das Ergebnis ist der Kompass Seniorenpolitik. Er beschreibt auf über 100 Seiten, welche Erwartungen ältere Menschen in den Bereichen „Gesund alt werden“, „Selbstbestimmt leben“, „Mobil sein im Alter“, „Sich engagieren“, „Altersbilder“ und „Im Alter gut und sicher leben“ haben und listet eine Vielzahl von Maßnahmen auf, wie diese Ziele erreicht werden können.

Mit dem neuen Wohn-, Pflege- und Teilhabegesetz sollen Menschen länger ein selbstbestimmtes Leben führen können. Wie sieht das in der Praxis aus?

Altpeter: Die meisten älteren Menschen im Land wollen auch bei Unterstützungs- oder Pflegebedarf so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Die Landesregierung bemüht sich, den Menschen diesen Wunsch zu ermöglichen. So haben wir zum Beispiel mit zwei Millionen Euro Projekte unterstützt, die untersuchen, wie technische Systeme genutzt werden können, um Wohn-, Versorgungs-, Bildungs- und Mobilitätsangebote für ältere Menschen zu verbessern. Und mit dem neuen Wohn-, Pflege- und Teilhabegesetz haben wir in Baden-Württemberg die Voraussetzungen für eine bundesweit einmalige Vielfalt an Wohnformen geschaffen, zum Beispiel Wohngemeinschaften für Senioren und zivilgesellschaftlich organisierte Wohnformen.

Für ältere Menschen bedeutet ein breites Angebot an Wohnformen einen großen Zugewinn an Lebensqualität, weil sie aus einer Vielzahl an Wohnformen diejenige auswählen können, die ihnen in ihrer persönlichen Lebenslage am geeignetsten erscheint.

Um den Ausbau der verschiedenen Wohnformen im Land voranzubringen, unterstützen wir entsprechende Projekte auch finanziell. Allein im Rahmen unseres Innovationsprogramms Pflege haben wir in diesem Jahr drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Geld fließt zum Beispiel in den Aufbau von ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Senioren und Menschen mit Behinderungen oder den Ausbau von Tagespflegeplätzen im ländlichen Raum.

Eine wohnortnahe Krankenhausversorgung ist für ältere Menschen essentiell. Was macht die Landesregierung für eine gute Krankenhauslandschaft in Baden-Württemberg?

Altpeter: Baden-Württemberg verfügt heute über eine gut ausgebaute und qualitätsvolle Krankenhausversorgung, die den Bürgerinnen und Bürgern überall im Land eine gute stationäre medizinische Versorgung ermöglicht. Die Landesregierung will diese gute medizinische Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft sicherstellen und hat in den letzten Jahren viel dafür getan. Nach dem Regierungswechsel im Jahr 2011 haben wir die finanziellen Mittel des Landes für den Krankenhausbau und die Krankenhausinvestitionen deutlich aufgestockt: von vorher 337 Millionen Euro auf 437 Millionen Euro für 2015 und 455 Millionen Euro für 2016. Das entspricht einer Steigerung von rund 35 Prozent. Damit setzen wir ein deutliches Zeichen des Vertrauens in die gute Arbeit unserer Krankenhäuser, die unter oft schwierigen Rahmenbedingungen eine hervorragende Arbeit leisten.

Meldung: Kompass Seniorenpolitik

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