Die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg ist saisonbedingt zwar leicht gestiegen, hat aber den niedrigsten August-Wert seit Jahrzehnten erreicht. Die Quote lag im August bei 3,9 Prozent, um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Baden-Württemberg bleibt damit das Land mit der zweitniedrigsten Arbeitslosenzahl in Deutschland.
Im August waren in Baden-Württemberg 234.156 Personen arbeitslos gemeldet. Damit stieg die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat um 10.140 Menschen. Die Zahl entspricht einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg um 3.877 Personen gesunken. Vor einem Jahr lag die Quote bei 4,1 Prozent.
„Der baden-württembergische Arbeitsmarkt ist auch im August stabil. Die Arbeitslosigkeit ist nur leicht angestiegen, was auf saisonale Gründe zurückzuführen ist“, sagten Arbeitsministerin Katrin Altpeter und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid.
Jugendarbeitslosigkeit bundesweit am niedrigsten
Bei den Jugendlichen liegt Baden-Württemberg mit 3,6 Prozent vor Bayern (3,9 Prozent) an der Spitze aller Bundesländer. Und das, obwohl im August in Baden-Württemberg 25.036 Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet waren – und damit 5.409 mehr als noch im Juli. Dieser Anstieg von 27,6 Prozent erklärt sich durch das Ende der schulischen und beruflichen Ausbildungsgänge und die Sommerferien.
Um diesem jährlich im Sommer wiederkehrenden Anstieg der Arbeitslosigkeit Jugendlicher entgegenzuwirken, sollten die Betriebe junge Ausbildungsabgänger frühestmöglich übernehmen, fordert Arbeitsministerin Altpeter. Unternehmen stünden in der Verantwortung, Jugendlichen nach dem Abschluss eine verlässliche Perspektive zu bieten. „Rechtzeitig dauerhafte Arbeitsplätze für den Nachwuchs anzubieten, ist die beste Vorsorge gegen Fachkräftemangel“, betonte Altpeter.
Noch viele freie Ausbildungsplätze
Wirtschaftsminister Schmid ermutigte junge Menschen, die zu Beginn des Ausbildungsjahres noch keinen Ausbildungsplatz haben, sich auch weiter um eine geeignete Stelle zu bemühen. Derzeit gebe es noch viele Betriebe, die noch einen Auszubildenden oder Auszubildende suchten. Rund 12.000 unversorgten Bewerbern stehen 18.000 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. „Da stehen noch viele Chancen auf einen erfolgreichen Start ins Berufsleben offen. Dabei kann es sich für junge Leute auch lohnen, sich jenseits des absoluten Traumberufs nach Lehrstellen umzutun. Immer wieder führen gerade solche Lehrstellen zu einem Beruf, der sich nach und nach als wahrer Traumjob erweist“, sagte Schmid.
Mehr offene Stellen als im Vorjahr
Insgesamt bleibt die Arbeitsmarktsituation im Südwesten sehr gut. Der allgemeine Beschäftigungsstand ist gestiegen: Im Juni 2015 gab es 4.345.900 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im Land, das sind knapp 89.000 mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig sind noch insgesamt 87.289 Stellen unbesetzt, das sind 10.535 mehr als im August 2014.