Umwelt

5. Bioabfallforum Baden-Württemberg

Welche Rolle spielen Bioabfälle in der Kreislaufwirtschaft, wie lassen sie sich hochwertig und effizient nutzen und welche rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es für die Bioabfallbehandlung? Diesen und anderen Fragen widmet sich das 5. Bioabfallforum in Stuttgart an den kommenden beiden Tagen (20./21.09.). Erneut werden rund 200 Expertinnen und Experten erwartet.

„Der Gedanken- und Wissensaustausch auf dem Forum ist enorm wichtig, um bei der Verwertung von Bioabfällen weiterzukommen“, erklärte Umweltminister Franz Untersteller. „Das Potenzial der Bio- und Grüngutverwertung ist noch lange nicht ausgeschöpft. Und noch immer müssen wir darum werben, diese wertvolle Ressource nicht zu verschwenden, sondern zu nutzen.“

Bioabfälle seien sowohl energetisch als auch stofflich, als Ausgangsstoff für Kompost, wertvoll. „Um davon zu profitieren, müssen wir die Sammlung von häuslichen Bioabfällen und Grüngut weiter verbessern, und wir müssen die Infrastruktur für eine effiziente Verwertung ausbauen, zum Beispiel durch den Bau weiterer Biovergärungsanlagen“, so Untersteller.

Der Umweltminister kündigte in diesem Zusammenhang an, auf dem Bioabfallforum einen neuen Leitfaden zur optimalen Aufbereitung von Gärresten aus der Bioabfallbehandlung vorzustellen, der im Auftrag des Umweltministeriums von Experten des Witzenhausen-Institus für Abfall, Umwelt und Energie GmbH erstellt worden ist.

Untersteller bekräftigte auch erneut, dass er voll und ganz hinter der bundesgesetzlichen Vorschrift stehe, nach der häusliche Bioabfälle von den Entsorgungsträgern getrennt eingesammelt werden müssen. Diese Verpflichtung besteht seit Anfang 2015. In Baden-Württemberg gibt es aber nach wie vor sechs Kreise, die versuchen, für sich eine Ausnahmegenehmigung zu erlangen.

„Ich halte die Getrenntsammlung für ökologisch sinnvoll und für ökonomisch unschädlich. Die Einführung der Biotonne führt unseren Erfahrungen und unserem Kenntnisstand nach weder zu einer Kostenexplosion bei den Gebühren noch zu hygienischen Problemen, wie manche Kreise befürchten. Gerade Baden-Württemberg mit seinen im Mittel vorbildlich niedrigen Abfallgebühren ist der beste Beweis, dass die Bioabfallsammlung preiswert realisiert werden kann“, sagte der Umweltminister. Er werde in den nächsten Wochen mit den skeptischen Kreisen weitere Gespräche führen, um sie von der Einführung der Biotonne zu überzeugen. Franz Untersteller: „Ich halte es für richtig, das tatsächliche Potenzial an häuslichen Bioabfällen und Grünabfällen zu erfassen, die Qualität dieser Abfälle zu sichern und sie dann hochwertig zu nutzen.“ 

Bioabfallforum

Das Bioabfallforum hat sich in den letzten Jahren zu einer weit über Baden-Württemberg hinaus bedeutenden Tagung zu den Themen Hochwertigkeit der Bioabfallverwertung und Erzeugung von Biogas aus Bioabfällen entwickelt. In diesem Jahr findet es zum ersten Mal zweitägig statt.

In diesem Jahr steht das Forum unter der Überschrift „Strategien und Technologien für eine zukunftsorientierte Bioabfallverwertung“.

Ziel der Veranstaltung ist es, Entsorgungsträger, Anlagenbetreiber, Umweltverbände und die interessierte Öffentlichkeit über Perspektiven einer verstärkten Erfassung und hochwertigen Nutzung von Bio- und Grünabfall zu informieren.

Die Organisation der Veranstaltung liegt beim Institut für Siedlungswasserbau (ISWA) der Universität Stuttgart, das die Tagung gemeinsam mit der Landesanstalt für Agrartechnik der Universität Hohenheim und dem Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Industrie- und Siedlungswasserwirtschaft sowie Abfallwirtschaft (FEI) e.V. durchführt.

Das Umweltministerium unterstützt die Veranstaltung mit einem Betrag von rund 50.000 Euro. Die restlichen Kosten werden durch die Tagungsgebühren und die Gebühren für Ausstellungsflächen abgedeckt.  

Weitere Meldungen

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der lombardische Staatssekretär für internationale Angelegenheiten Raffaele Cattaneo (rechts)
  • Europa

Land übergibt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Ausgestaltung des Wasserstoffkernnetzes

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Die Außenaufnahme zeigt die Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Raum Offenburg bei Griesheim
  • Wasserwirtschaft

174,4 Millionen Euro für kommunale Wasserwirtschaft

Felsbrocken liegen in Braunsbach auf einer Baustelle. (Bild: Marijan Murat / dpa)
  • Stadtentwicklung

„Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ weiterentwickelt

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Waldes 2024

Ein Mitarbeiter einer Biogasanlage von Naturenergie Glemstal befüllt die Anlage mit Biomasse.
  • Energie

Biogas als zentraler Energieträger der Zukunft

Logo der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke
  • Energieeffizienz

Neue Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerke

Akten liegen auf einem Tisch. (Bild: picture alliance/Bernd Weissbrod/dpa)
  • Landwirtschaft

Entbürokratisierung der Landwirtschaft

Person zeigt am Tablet auf Klima-Maßnahmen-Register
  • Klimaschutz

Bürgerbeteiligung zum Klima-Maßnahmenregister gestartet

Das Steinheimer Becken am Albuch (Kries Heidenheim). (Bild: Stefan Puchner / dpa)
  • Naturschutz

Landesnaturschutzpreis 2024 ausgeschrieben

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 5. März 2024

Kleine grüne Pflanze auf rissigem, trockenem Boden.
  • Klimawandel

Land verstärkt Einsatz für Klimaschutz

Ein Brennstoffzellen-Hybridbus der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) steht in Stuttgart an einer Bushaltestelle.
  • Nahverkehr

Land fördert Kauf von über 200 umweltfreundlichen Bussen

Platinen liegen in einer Elektrorecycling-Abteilung.
  • Ressourceneffizienz

Landesstrategie Ressourceneffizienz

Im Wasser einer renaturierten Moorfläche spiegelt sich die Sonne. (Foto: © dpa)
  • Naturschutz

Erwerb natur- und klimaschutzwichtiger Flächen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 27. Februar 2024

Eine Frau greift nach einem Apfel aus dem Obst- und Gemüseregal eines Reformhauses. (Foto: © dpa)
  • Ernährung

Landesweite Ernährungstage 2024

Umweltministerin Thekla Walker (Mitte) heißt neue Klimabündnis-Unternehmen willkommen. Mit dabei Vertreterinnen und Vertreter der Unternehmen (von links): Alexander Eckstein (Eugen Hackenschuh e. K.), Philipp Tiefenbach (Dorfbäckerei Tiefenbach), Stefan Lohnert (Landesmesse Stuttgart GmbH), Hans Jürgen Kalmbach (Hansgrohe SE), Dr. Hannes Spieth (Umwelttechnik BW GmbH), Jürgen Junker (Mott Mobile System GmbH & Co. KG), Diana Alam (HUGO BOSS AG) und Ina Borkenfeld (Heidelberg Materials AG)
  • Klimaschutz

Neun neue Unternehmen im Klimabündnis

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Land fördert regionale Wasserstoffkonzepte

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
  • Wasserstoffwirtschaft

Land fördert Wasserstoff­tankstellen in drei Gemeinden

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Positionspapier zur Weiterent­wicklung des EFRE überreicht

Baden-Württemberg und die Vereinigten Arabischen Emirate vereinbaren Zusammenarbeit in Energie- und Wirtschaftsfragen (von links): Energieministerin Thekla Walker, Minister für Industrie und Fortschrittstechnologien der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Dr. Sultan Ahmed al Jaber, und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Klimaschutz

Zusammenarbeit mit den Ver­einigten Arabischen Emiraten

  • Kultur

CO2-Rechner für Kultur­einrichtungen aktualisiert

// //