Energie

Contracting als Wegbereiter der Energiewende

Ein Tablet-Computer zeigt die durch die Sonnenenergie erzeugte Leistung einer Photovoltaik-Anlage. (Foto: © dpa)

Umweltminister Franz Untersteller hat beim 11. Contracting-Kongress in Stuttgart dazu aufgerufen, die Energiedienstleistung Contracting verstärkt zu nutzen. Contracting sei ein Motor zur Steigerung der Energieeffizienz und damit einer der Wegbereiter der Energiewende.

Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller hat beim 11. Contracting-Kongress der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg in Stuttgart dazu aufgerufen, die Energiedienstleistung Contracting verstärkt zu nutzen: „Um das Generationenprojekt Energiewende zum Erfolg zu führen und unsere Klimaschutzziele zu erreichen, müssen wir die Energieeffizienz insbesondere im Wärmesektor deutlich erhöhen. Contracting ermöglicht es auch finanzschwächeren Gebäudeeigentümern oder Unternehmern, Maßnahmen im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz umsetzen.“

Beim Energiespar-Contracting verringert ein Dienstleister mit von ihm finanzierten Effizienzmaßnahmen den Strom- und Wärmebedarf eines Gebäudes. Dafür bekommt er vom Eigentümer eine Vergütung, die dieser in der Regel aus seinen eingesparten Energiekosten finanzieren kann.

Contracting kann zu einem der Wegbereiter der Energiewende werden

Untersteller wies vor den rund 200 Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und der Verbände auf das breite Einsatzspektrum des Contractings hin. Er erläuterte: „Energie-Contracting kann sowohl bei der energetischen Sanierung von privaten Wohngebäuden oder kommunalen Liegenschaften als auch im Unternehmensbereich erfolgreich eingesetzt werden. Auch bei der Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr mit ihren neuen Technologien wie Wärmepumpen, Elektroautos und Power-to-Heat-Anlagen bietet sich ein interessantes Betätigungsfeld für Contracting.“

Darüber hinaus könne Contracting auch für Bürgerenergiegenossenschaften bei der Umsetzung ihrer lokalen Projekte attraktiv sein, so der Minister weiter. Er fügte hinzu: „Ich bin überzeugt, dass Contracting die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen antreiben und damit zu einem der Wegbereiter der Energiewende werden kann.“

Weitere Informationen

Im Energiebereich versteht man unter Contracting die umfassende Zusammenarbeit mit einem Energiedienstleister, dessen Angebot zum einen die notwendige Investition in die Steigerung der Energieeffizienz eines Gebäudes und zum anderen die damit garantierte langfristige überdurchschnittliche Einsparung von CO2-Emissionen umfassen kann. Die Leistungen des Contractors beinhalten in der Regel Planung, Bau und Betrieb sowie die Finanzierung einer Energieerzeugungsanlage oder einer technischen Gebäudeausrüstung. Ziel eines Energie-Contracting-Projekts ist die Steigerung der Effizienz und letztlich die nachhaltige Reduktion der Energieverbräuche in einem Gebäude. Der Contractor erzielt seinen Profit aus den über die erreichte Effizienz eingesparten Kosten des Auftraggebers (Energiespar-Contracting).

Beruhend auf diesem Prinzip finden unterschiedliche Modelle des Energie-Contractings und auch diverse Mischformen in der Praxis ihre Anwendung.

In der ersten Phase der Energiewende stand die klimaneutrale Stromerzeugung im Mittelpunkt. Mittlerweile werden auch der Wärme- und der Verkehrssektor zunehmend auf regenerative Energien umgestellt. Nachdem anfangs jeder Bereich für sich betrachtet wurde, besteht nun weitestgehend Konsens, dass die drei Sektoren gemeinsam in den Fokus genommen werden müssen, um die Energiewirtschaft zu optimieren und die Ziele der Energiewende zu erreichen.

Umweltministerium: Contracting im Energiebereich

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Was bedeutet „Sektorkopplung“?

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