Die Landesregierung hat den Gesetzentwurf für die Errichtung des Nationalparks Schwarzwald in den Landtag eingebracht. „Der Nationalpark bietet die Grundlage für den Schutz und die dauerhafte Erhaltung vieler Tier- und Pflanzenarten“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde. Zudem biete der Nationalpark große Chancen für Tourismus und Wirtschaft in der Region.
Bonde betonte die Bedeutung des Nationalparks für den Naturschutz im Land: „Wir tun das in der Überzeugung einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten. Wir tun das aus Verantwortung zum Erhalt der Biodiversität. Aus Verantwortung für die Sicherung der Artenvielfalt. Auch Baden-Württemberg muss sich dieser Verantwortung stellen, auch Baden-Württemberg braucht einen Nationalpark.
Der Naturschutzminister machte deutlich, dass man bei der Debatte um den Nationalpark die Größenordnungen im Blick behalten müsse: „Bei der von uns vorgeschlagenen Gebietskulisse handelt es sich um eine kleine Waldfläche von ziemlich genau zehn mal zehn Kilometern. Das sind gerade einmal 0,7 Prozent der Waldfläche Baden-Württembergs.“
Chance für Tourismus und Wirtschaft in der Region
Der Nationalpark sei ein Naturschutzprojekt von bundesweiter Bedeutung, zugleich bringe er aber auch der Region vielfältige Chancen, sagte Bonde. „Eine Innovationsregion entsteht da, wo es gelingt, Umwelt, Klimaschutz, Artenschutz gemeinsam mit wirtschaftlicher Prosperität zu buchstabieren. Gerade für eine Region im ländlichen Raum, wie den Nordschwarzwald, liegt genau darin eine große Chance.“ Der Nationalpark werde spürbare Impulse für den Tourismus im Nordschwarzwald bringen und so auch positiv auf benachbarte Wirtschaftszweige aussstrahlen.
Unfassende Bürgerbeteiligung
Bonde machte deutlich, dass die Bürgerbeteiligung zum Nationalpark-Gesetz beispielhaft sei. „Es gab noch kein Großprojekt in Baden-Württemberg, bei dem die Bürgerinnen und Bürger, die Kommunen und die Verbände so früh und intensiv in die Beratung und Diskussion um die Chancen und Risiken aber auch um die ganz konkrete Ausgestaltung eingebunden waren.“ So wurde als Ergebnis der Beratungen etwa das Nationalparkgebiet in die höheren weniger Holzertragreichen Regionen verschoben. Zudem wurde die Kulisse so gewählt, dass möglichst wenig Privatwald an den Nationalpark angrenzt. Gemeinsam mit der Region wurde eine Strategie zum Management des Borkenkäfers erarbeitet, so dass vom Nationalpark keine Gefahr für Wirtschaftswälder ausgehe, so der Minister.